Donnerstag, 11. Oktober 2012

Mademoiselle Giovanna Bambi


Hej liebe Leute,

also, nun ist es soweit. Die Diva (La San Marco 80 Leva Chrom, BJ. 1978) hat eine jüngere Schwester bekommen: Die La Marzocco GB/5!
Frisch aus Florenz, jung und unschuldig, wurde sie in ihrem Heimatland Italien handgefertigt.

Frisch

Sie ist gebaut für konstante Shots und ist selbst eine Meisterin der Temperaturstabilität. Denn mit zwei Boilern in ihrem Bauch lässt es sich einfach besser leben. Der Kaffeeboiler (3,4l mit 1400W Heizung) und die Brühgruppen sind eine Einheit, somit kann der Espresso bis zum Ende des Markttages immer noch die richtige Temperatur haben.
Für die Milchschaumschlürfer hat die Maschine einen weiteren Boiler (7,0l mit 3000W Heizung), wo der Dampf produziert wird, aber wo auch das Wasser für den Kaffeeboiler vorgeheizt wird.
Durch den PID-Regler kann man die gewünschte Temperatur in den jeweiligen Kesseln  relativ flott einstellen und den Schraubenzieher im Werkzeugkasten lassen.
Als kleine Spielerei hat sie mechanische Paddles eingebaut bekommen, um zwischen Vorbrühen (~3 bar) und dem Kaffeebezug (9 bar) selbst entscheiden zu können. Das ist vergleichbar mit der "Handhebel"-Funktion bei den altbewährten Handhebelespressomaschinen. 
 Durch die Veränderung des Brühdrucks und natürlich der Temperatur kann man vielfältige Geschmacksnoten des Espressos hervorbringen.

Testlauf mit Baristalight

Seit Montag haben wir  die Maschine auf dem Fahrrad. Wir sind sehr erstaunt, wie temperaturstabil sie bei Espressobezügen bleibt. Auch bei einem höheren Durchsatz bleibt sie auf der gewünschten  Temperatur mit minimalen Abweichung (ca. 0,5°C).
Schon Temperaturabweichungen zwischen 1-2°C können den Geschmack stark beeinflussen.

Wieso, weshalb, warum?

 

Die Diva eine klassische Handhebelmaschine, arbeitet nach dem Einkreiserprinzip. Der eingestellte Boilerdruck pendelt zwischen 0,8 bar und 1,0 bar. In diesem Boiler wird Dampf und gleichfalls Kaffeebezugswasser produziert. Das sehr heiße Kaffeebezugwasser wird durch die sehr massiven Handhebelbrühgruppen (jede wiegt ~ 14 kg) abgekühlt.
Am Anfang des Markttages waren die Shots relativ konstant, doch schon bei einem erhöhten Durchsatz  konnten die massiven Brühgruppen das Wasser nicht mehr ausreichend auf die ~91-94°C abkühlen. Da half letztendlich auch nicht den Druckschalter noch weiter herunter zudrehen. Denn der Kessel verliert sehr schnell seine thermische Stabilität. Weil durch die erhöhten Bezüge  immer mehr Frischwasser in den Kessel gelangt, singt der Kesseldruck rapide. Die eingebaute Heizung kann leider nicht ausreichend heizen.


Theoretisch würde eine 4-gruppige Handhebelmaschine das Problem lösen, in dem man im "Arbeitsflow" zwei Gruppen benutzt und zwei Gruppen abkühlen lässt, aber solch ein Monster würde nicht mehr auf´s Fahrrad passen. Schade eigentlich!:-)

Aus diesen Gründen der konstanten Qualität, haben wir uns deshalb dazu entschieden, die alte Dame vorerst Urlaub zu geben und die Finessen der Technik zu genießen! Spätestens wenn die Temperaturen im schönen Kiel wieder die frostige Marke überschreiten, werden wir uns auf die solide Mechanik zurückbesinnen. Bis dahin werden wir uns über jeden Shot freuen, den wir beziehen dürfen!

Großer Dank geht an den lieben Georg von Espresso-Prego, der uns zu unserem neuen Spielzeug und somit zu unserem neuen Glück verholfen hat!

Mit Löwe an Bord fährt es sich gleich schneller ...


1 Kommentar:

  1. krasses teil, alter :) da muss ich ja mal am montag rumkommen und bissel was verkosten :) gefällt mir sehr gut wenn du mal ausführlichere und tiefer ins detail gehende posts hinknallst.
    erstmal grüße - morten

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