Mittwoch, 24. April 2013

Loppo fragt, Loppo antwortet, Frage 3

 

Ist unser Kaffee fair gehandelt?

Wenn man "fair gehandelt" wörtlich nehmen würde, könnten wir ohne Einschränkungen "ja" sagen. Allerdings handelt es sich bei Fairtrade nicht einfach nur um einen gebräuchlichen Alltagsberiff, sondern es handelt sich hierbei um ein Siegel bzw. eine Zertifizierung, die wir nicht vorweisen können. 

Da stellt sich die Frage, ob das schlecht ist? Wir finden nicht! Denn unser Kaffee ist unserer Meinung nach besser als "Fairtrade", nämlich "Directtrade", und das wollen wir euch jetzt einmal etwas näher bringen.

Das "Fairtrade"-Siegel ist von der Idee sehr gut und die Standards sind aller Ehren Wert. Es wird zudem ein Mindestpreis garantiert (momentan um von 1,35 $ bis 1,40 $, +,0,30 $ für bio) , der den Bauern Planungssicherheit verspricht. Fair gehandelter Kaffee, wenn er zudem biologisch daherkommt, ist auf jeden Fall immer den Billigbohnen im Supermarkt vorzuziehen. 

Doch wir versuchen bei unserem Kaffee noch einen Schritt weiterzugehen. Unsere persönlichen Vorreiter sind dabei die Quijoten aus Hamburg, die uns diesem Thema nähergebracht haben. Das Besondere am direktem Handel ist, dass es keinen Mittelsmänner und Organisationen zwischen den Kaffeefarmern bzw. -kooperativen und dem Importeur und Röster gibt. Es handelt sich um keine zertifizierte Angelegenheit, doch Transparenz und Nachvollziehbarkeit werden groß geschrieben. Die Importstandards von Quijote sind ein guter Leitfaden, was die Bedingungen für diesen Handel auf Augenhöhe betrifft. Die sozialen Standards sind somit sehr hoch und können durch den direkten Kontakt zu den Produzenten persönlich in Augenschein genommen werden.
Directtrade bedeutet zudem auch, dass viel Wert auf die Qualität des Kaffees gelegt wird. Gerade deshalb, ist diese Form des Handels sehr weit verbreitet im Segment des Spezialitätenkaffees. Zusammen mit den Bauern können neue Aufbereitungsformen ausprobiert werden und alte Prozesse optimiert werden. Biologischer Anbau erscheint da oft als sinnvolle Konsequenz, denn Lebens- und Kaffeequalität lassen sich nur durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erreichen.
Diese Art von Zusammenarbeit benötigt ein hohes Engagement auf beiden Seiten, wobei persönliche Zusammentreffen besonders wichtig sind. So kann die Qualität der Bohnen nahezu jährlich verbessert werden und neue Möglichkeiten erschließen sich für Farmer und Röster.
Axel und ich haben letzten Jahr den Anfang genommen und auf unserer Brasilienreise die Farmer des Bob-O-Link-Projekts besucht. Wir waren aktiv an der Auswahl unseres Kaffees beteiligt und konnten so dieses Jahr das erste Mal unseren eigenen Kaffeeimport aufweisen. Die von uns gezahlten 2,70 $ pro lb zeigen, dass der von uns gezahlte Preis fast das doppelte des Fairtrade-Preises ausmacht. Für besondere Kaffees, wie z.B unseren Microlot No. 52, werden allerdings noch weitaus höhere Preise erzielt. Die von uns gezahlten 5,50 $ pro lb liegen da noch weit hinter den Preisen, die in Skandinavien und Nordamerika für Raritäten ausgegeben werden.

Directtrade stellt also eine Zusammenarbeit da, die um ständige Verbesserung der Qualität des Kaffees und der Lebensqualität bemüht ist. Es ist kein starres Siegel, sondern dynamisch und individuell und basiert natürlich auch auf Vertrauen. Für uns als Kaffeeverrückte stellt es alles dar, was uns wichtig ist: Handel auf Augenhöhe, guter Kaffee und damit eine Verbesserung von unserem Leben und des des Farmers.
Damit sich die Loppos aus Kiel weiter in die Materie eintauchen können, steht schon im Juni die nächste Kaffeereise an. Diesmal wird sich Kira nach Ecuador aufmachen und dort 4 verschiedene Kooperativen besuchen. Hier wird das Augenmerk nicht wie in Brasilien auf Cuppings gelegt werden, sondern der Anbau wird in den Vordergrund treten.

 
Bei der Diskussion...

Was kann diese neue Höllenmaschine?
Wie richt dieser sonnengetrocknete Kaffee?
Verkostung



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