Hej Leute,
ich wollte nochmal einen Rückblick und einen Eindruck vermitteln, wie ich die 7 Tagen in Düsseldorf verbracht habe.
Diese Messe war meine erste Messe, bei der ich alles unter meinem eigenen Namen organisieren musste. Bei den vorherigen Messen wurde ich nur als Kaffeekocher engagiert, d.h. ich musste kein eigenes Equipment wie Espressomaschine, Mühle, Kaffeebohnen, Geschirr und Milch etc. mitbringen. Des weiteren wurde mir immer eine Übernachtungsmöglichkeit gestellt.
Nun musste ich alles selbst organisieren. Es war wirklich ein bisschen abenteuerlich und ich hatte manchmal stressige Situation.
Die Interpack-Messe lief vom 12.5-18.5. Am 11.5. bin ich morgens voll bepackt mit einem Kombi Richtung Düsseldorf losgefahren. Für die ~490 km habe ich ungefähr 5 1/2 Stunden gebraucht. In Düsseldorf musste ich erstmal die Milch einkaufen. Ich war bei unglaublichen 3-4 Supermärkten, um ausreichend Milch einzukaufen. Da ich das erste mal Mal in Düsseldorf war, musste ich viel herumfahren...
Mit Verspätung kam ich aufs Messegelände. Man muss sagen, dass die Düsseldorf-Messeinfrastraktur echt eine Katastrophe ist. Es gibt nur eine Einfahrt und eine Hauptstrasse für alle Fahrzeuge. Man braucht also für wenige hundert Meter mehrere Minuten.
Außerdem musste ich fürs Einfahren eine Kaution von 100€ hinterlegen und hatte nur 1 Stunde Zeit, um mein ganzen Kram abzulegen. Schnell habe ich die Sachen ausgeladen und bin wieder losgefahren. Die Kaution eingesackt und das Auto vom Messegelände auf einen Parkplatz geparkt. Mit einem Shuttle-Bus wieder aufs Messegelände... Oh man... Nervig...
Wieder auf dem Messestand habe ich meine La San Marco Leva aufgebaut und zwei Mazzer Mühlen(Super Jolly, Stark). Um die Maschine ans Festwasser anzuschließen, musste ich auf den "Wassermann" warten, da ich nicht dafür autorisiert war.
Für den Kaffeeausschank hatte ich zwei tolle Blends von Pingo(Quijote-Kaffee). Er hat mir kiloweise Bohnen für mich frisch geröstet. Dafür bedanke ich mich nochmal herzlichst!
"Dantes Inferno" mit 25% Robustaanteil
"Black App"(100% Arabica)
mehr Infos über die Kaffeemischungen:
http://www.quijote-kaffee.de/shop/dunkle-espressi
Für einen Espresso benutzte ich ungefähr 9g.
Für die La San Marco Leva war diese Messe ihr erster größter Auftritt. Zu Hause wurde sie nie ausgelastet... wie aber auch... Ich finde persönlich, dass die Handhebelmachinen die große Aufmerksamkeit brauchen, da keine elektronische Hilfsmitteln (Dosiermengenelektronik, PID) vorhanden sind. Doch meine Leva hat eine automatische Kesselfüllung, somit musste ich nicht auf den Kesselwasserstand achten.
Des weiteren bin ich der Meinung, dass das Arbeiten an solchen Maschinen noch richtige "Handarbeit" ist. Der Kaffeekocher hat die Herausforderung möglichst konstante und beste Ergebnisse aus der Maschine zu erzielen. Die Schwierigkeit sind die Temperaturschwankungen. Dafür musste ich entweder "cooling flushen" oder die Brühgruppe mit Espressobezügen auf Temperatur bringen. Doch mein größtes Problem war das Herunterkühlen der Gruppen bei großem Andrang.
Täglich machte ich ca. 500-600 Getränke innerhalb den 11 Arbeitsstunden. Die Stunden überstand ich mit "shortpower Pausen", was das Herunterschlingen von Brötchen und das Trinken von mehreren doppio restretti hintereinander innerhalb von wenigen Minuten zu verstehen ist. Wirkliche richtige Pausen gab es nicht.
Auf jeden Fall hat sich die Anschaffung der Maschine gelohnt und die Kaffeezubereitung mit ihr macht mir immer noch riesigen Spaß.
(Die Messebauerin empfand, dass das Rot meiner Espressomaschine nicht mit dem "blauen-weißen Messestand harmoniert, deswegen bekam die Leva ein weißes Kleid... Ich musste schmunzeln...")
In der Messezeit verlief parallel der "European Song Contest", somit war eine Übernachtung im Hostel/Hotel in der Nähe von der Messegelände schon mal nicht möglich. Wie ich bin, habe ich mich natürlich nicht rechtzeitig über Reservierungen gekümmert. Egal! Man ist ja noch jung und man hat ja keine hohen Ansprüche. Da dachte ich mir doch... Wieso schlafe ich nicht auf einem Campingplatz?
Keine schlechte Idee. Wann hat man schon Zeit, um zu zelten? Dennoch habe ich die erste Nacht im Auto übernachtet, da ich am Anreisetag spät den Campingplatz erreichte, hatte das Büro schon längst zu. Die Öffnungszeiten habe ich mir natürlich nicht vorher angeschaut... Halb so schlimm, ich war einfach erschöpft und konnte schnell einschlafen und am nächsten Tag ohne Rückenschmerzen aufstehen.
Das Campen fand ich wirklich schön. Der Campingplatz lag ~35 km von der Messe entfernt. Am Unterbacher See hatte ich Ruhe vom Messestress und konnte mich am See entstspannen. Ich hatte auch Glück, denn über die ganze Messewoche war schönes und warmes Wetter!
Ein Kaffeekocher braucht nicht viele Dinge. Ich hatte ein Zelt, eine Isomatte, ein paar Klamotten, ein Schlafsack, ein Gasbrenner, ein paar Filterpapiere, eine Handmühle, eine Waage, frische Kaffeebohnen und meinen Hariohandfilter.
Kurzes Fazit: Messe ist nett, aber Wochenmarkt ist wunderbar!
Erstmal...
Viele Grüße
Axel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen